In Zeile vier bis fünf ist unter anderem Werthers ruhigere Art zu erkennen, wenn es um seine Arbeit geht und dass er sich bei dieser auch Zeit lässt, er selbst nimmt seine Arbeit so wie sie kommt und lässt sich nicht gerne etwas einreden: "Ich arbeite gern leicht weg, und wie es steht, so steht es".
Werther scheint zunehmend von seinen Mitmenschen überfordert zu sein und beschreibt dies als eigenes Leiden, dem er sich besonders durch das Verhalten des Gesandten ausgesetzt sieht. Durch die Wortwahl Werthers fällt in Zeile zehn bis elf auch auf, dass er sich selbst stark bemitleided als er seinen Konflikt mit dem Gesandten als Leiden darstellt, was auf ein geringes Selbstwertgefühl schließen lässt als Werther Kritik für seinen Aufsatz erhält. Mit einer Person in seinem Leben pflegt er ein gutes Verhältnis, nämlich mit dem Grafen von C. Eben dieser ist es, dem Werther vertraut und der ihn am besten versteht, was man in Zeile 12 nachlesen kann als Werther das Vertrauen das der Graf in ihn hat wertschätzt.
Metaphorisch wird dem Leser in Zeile 15-17 bewusst gemacht, dass der Graf Werther gut verstehen kann, er ihm aber auch auf den Weg mit gibt, dass man den Problemen und Konflikten im Leben nicht ausweichen kann und man diese überwinden muss.
Werthers Verhältnis zu seinem Vater ist hingegen alles andere als gut. Dieser mag den Grafen nicht und spricht dementsprechend schlecht über ihn in Werthers Gegenwart, stellt ihn sogar als dumm dar, indem er behauptet, dass es dem Graf an "gründlicher Gelehrsamkeit mangle" (Z. 23).
So versucht Werthers Vater den Graf bei Werther schlecht zu reden, was ihm jedoch nicht gelingt, denn Werther verteidigt den Grafen auch weiterhin und bekennt den Charakter und die Kenntnisse des Grafen als achtungsvoll an (Z. 27-28).
Sauer und unter Druck gesetzt erklärt Werther in Zeile 33-36, dass die Menschen in seiner Umgebung schuld an seiner Lage sind und sieht diese als Grund für seine Gefühlslage an.
Allgemein sieht er den Menschen als Wesen der Sinnlosigkeit und der Dummheit an, er verurteilt auch die Prostitution und kann nicht verstehen, wie man sich diese antun kann: "Sieh, ich kann das Menschengeschlecht nicht begreifen, dass so wenig Sinn hat, um sich so platt zu prostituieren" (Z. 44-46).
Werther kann jedoch auch die Verschiedenheit der Menschen verstehen und weiß, dass er nicht alle Menschen mit sich vergleichen darf, was er sich wünscht ist anders zu sein, dies macht er in Zeile 47-50 gut deutlich.
Die Ständegesellschaft kritisiert Werther insofern, dass sie für ihn eine Art Hindernis darstellen, auch wenn er einräumt dass diese zeitgleich nötig sind und ihm selbst auch einige Vorteile verschaffen. Hier geht wieder einmal die Verzweiflung hervor, die ihn plagt als er sagt: "nur soll er mir nicht eben[...]einen Schimmer von Glück auf dieser Erde genießen könnte" (Z. 53-54).
Als Werther bei einem Spaziergang Fräulein von B. kennenlernt, verliebt er sich in sie und ihrem Hang die Natur zu erhalten, was Werther sehr gefällt und bittet um ein Treffen bei ihr zuhause.
Seine Liebe zur Natur wird hier besonders betont, als er die Erhaltung dieser als eine wunderbare Sache darstellt "mitten in dem steifen Leben" (Z. 56).
Auch hier bemerkt man zuletzt, dass Werther das Leben als langweilig erachtet und mit seinem Leben nicht zufrieden ist.
So geht deutlich hervor, dass das Leben für ihn selbst nicht sonderlich aufregend, spannend oder erfreulich ist, sondern sehr trist und ihm jeden Tag das Gleiche bietet, wohingegen die Natur für ihn einen Ausweg aus dem Alltag bietet und ihm durch die Schönheit, Vielseitigkeit und die vielen Farben erlaubt sich frei zu fühlen und das Leben wieder mehr zu schätzen.
FM